Am Teppich bleiben!
In einem stylishen Zuhause darf ein Teppich als neues It-Piece nicht fehlen. Das kuschelige Gefühl beim Barfußgehen und aufregende Designs gibt es als Draufgabe. LIVING hat bei Produzenten nachgefragt, warum nachhaltige Teppiche als neues Luxusgut gehandelt werden.
16 . Februar 2022 - By Florentina Welley
Noch vor wenigen Saisonen galten Teppiche als spießig und angestaubt. Warum sie jetzt ein Revival erleben, ist schnell erklärt: Wer kalten Fußböden abschwören und zudem ein schickes Wohlfühlambiente beibehalten will, denkt an textile Bodenbeläge. Spätestens in Zeiten der Pandemie, die mit bewusstem Wohngefühl für Homeoffice und Co. und dem Trend zu Yogaübungen im eigenen Heim einhergeht, ist ein weicher, flexibler Untergrund gefragt und Teppichproduzenten haben Hochkonjunktur. Vorbei ist nur die Zeit verstaubter Perser oder langweiliger Teppichböden.
»Der Trend von früher, kleine Brücken in der Wohnung zu errichten, ist vorbei. Heute geht es darum, großflächigere Oasen zu schaffen. Auch Wand- und Outdoorteppiche sind wieder im Kommen«, so der Grazer Teppichproduzent Harald Geba.
MADE TO MEASURE
Fast könnte man sagen, »back to the roots«, denn bereits vor 10.000 Jahren stellten Nomadenvölker und die ersten sesshaften Bauern Teppiche aus Schafwolle her. Ein nach wie vor erprobtes, wärmeregelndes und atmungsaktives Material. Heute kommen Mohair, tibetische Hochlandschafwolle, vegane Fasern wie Hanf, Sojaseide oder Leinen dazu. »Der Teppich per se war in seiner Verwendung ein bewegliches Raumelement, auf dem gewohnt, gegessen und geschlafen wurde. Er wurde immer anders eingesetzt und konnte leicht transportiert werden«, erzählt Architekt Arkan Zeytinoglu, der für ein neues Hotelprojekt runde, flexibel nutzbare Teppiche einplant. Muster und Farben spiegeln dabei die DNA des Hotels wider und sind heute wichtige Stil-Statements auch im privaten Raum. Dabei kommen immer öfter, etwa bei Geba, Pflanzenfarben aus Wurzeln, Walnuss und Co. zum Einsatz.