ARCHITEKTUR ICONS: »VALLEY« IN AMSTERDAM
Das niederländische Studio MVRDV hat erneut gezaubert und in Amsterdam das »Valley« entworfen. Das 75'000 Quadratmeter grosse Projekt im Amsterdamer Stadtteil Zuidas wurde für den Immobilienentwickler Edge entworfen und umfasst 200 Wohnungen sowie Büros und Restaurants.
08 . September 2023 - By Redaktion
Drei miteinander verbundene Gebäude unterschiedlicher Höhe bilden das »Valley« des Architekturbüros MVDV. Jeder dieser Türme hat eine grossflächig verglaste Fassade und eine Kontrastfassade mit einer Vielzahl von überlappenden Terrassen und Balkonen, die mit Steinfliesen verkleidet wurden. Mithilfe digitaler Unterstützung wurde vorab überprüft, dass trotz der versetzten Aussenflächen jede Wohnung reichlich Licht bekommt. Die bepflanzten Terrassen wurden von Gartengestalter Piet Oudolf geschaffen, der bei über 370 Pflanzenflächen auf 27 Etagen alle Hände voll zu tun hatte. Oudolf entwarf ebenfalls einen öffentlich zugänglichen Park, der das Gesamtkonzept von »Valley« komplettiert. Denn dieser Teil von Amsterdam soll sich in Zukunft von einem reinen Geschäftsviertel immer mehr hin zu einem dynamischen Stadtviertel verwandeln – inklusive Wohngebäuden und Grünflächen.
Nachhaltigkeit und Design in der Architektur vereinigt
Der Bau vereint Erkenntnisse in den Bereichen Nachhaltigkeit, Technologie und Gesundheit. Die Energieeffizienz des Gebäudes ist 30 % besser als die örtlichen Vorschriften erfordern, die Wohnbereiche erreichten 8 von 10 Punkte auf der GPR Gebäude Skale, einem niederländischen Messinstrument, das Bauten im Hinklick auf die Themen Energie, Umwelt, Gesundheit, Nutzungsqualität und Zukunftswert prüft. In den Büroräumen sind die neuesten intelligenten Technologien integriert, darunter IP-basierte Gebäudeautomationssysteme und verschiedene Sensoren zur Überwachung der tatsächlichen Nutzung. Der Bau von »Valley« dauerte vier Jahre, die ersten Bewohner und Unternehmer zogen Ende 2021 in das Gebäude ein und die vollständige Eröffnung erfolgte im September 2022. In dieser Zeit erregte das markante Design des Gebäudes mediale Aufmerksamkeit und Diskussionen in der niederländischen Presse. »MVRDV zeigt einmal mehr, dass Traumbilder baubar gemacht werden können«, sagt Architektin Kirsten Hannema. »Mithilfe einer 3D-Software, in die die Architekten Anforderungen hinsichtlich Tageslicht, Aussicht, Kühllast und Lärmbelastung eintrugen, rationalisierten sie den Entwurf. Die unregelmäßig geformten Fassaden haben schließlich etwa zehn verschiedene Winkel, wobei die Natursteinverkleidung wie ein Puzzle zusammengefügt wird.« Die beeindruckende Fassade ist von Weitem sichtbar und beim nächsten Amsterdam Besuch jedenfalls einen Abstecher wert.