Es plätschert in Dänemark
Es tropft und fließt und plätschert. Der dänische Pavillon in den venezianischen Giardini im Osten der Lagunenstadt steht komplett unter Wasser. Doch was während der Acqua Alta unwillkommener Kollateralschaden ist, entpuppt sich unter der dänischen Flagge als pure Absicht. Kuratorin Marianne Krogh hat das Gebäude mit wasserdichter Folie verkleidet und in den letzten Monaten den gesamten Niederschlag, der vom Himmel auf das Haus herabprasselte, in Containern gesammelt, um damit die Innenräume zu fluten. Zur Ablenkung gibt’s eine Schale Verbena-Tee.
»Wir reden in der Architektur seit Jahren schon von Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung«, sagt die ausgebildete Architektin und Kunsthistorikerin, »doch wir sind uns dessen überhaupt nicht bewusst, was genau das heißen soll und wie wir diese Qualität im Alltag zur Anwendung bringen sollen. Der dänische Beitrag soll das Kreislaufsystem, das in der Architektur unbedingt praktizierte Normalität werden muss, und zwar so schnell wie möglich, den Besucherinnen und Besuchern sinnlich vor Augen führen.«