Designers to watch: Eny Lee Parker & Yuko Nishikawa

Ton in Ton

Geboren und aufgewachsen in São Paulo, Brasilien, wanderte Eny Lee Parker mit 13 Jahren gemeinsam mit ihrer koreanischen Mutter in die USA aus. Als Designerin ist sie durchaus vielseitig, ihr primäres Medium ist allerdings mit Sicherheit Ton. Mithilfe dieses Materials möchte sie die Essenz der traditionellen Handwerkskunst ins Hier und Jetzt holen – mit Respekt vor natürlichen Ressourcen und bedachten Herstellungsverfahren. So schafft sie zeitlose Designs, die sowohl «lebende als auch nicht lebende Dinge ins Bewusstsein rücken». Parker gründete erst 2017 ihr eigenes Studio (während sie noch das Savannah College of Art and Design besuchte), kann aber mittlerweile schon zahlreiche Kollektionen und knapp 70.000 Instagram-Follower:innen vorweisen. Grund ­dafür ist neben ihren fantasievollen organisch ­geformten Designs vor allem ihr Gespür für die richtige Vermarktung ihrer Produkte. So kam es auch, dass ihre «Oo»-Lampe (Bild rechts) online gehypt wurde und mittlerweile zu ihren bekanntesten Stücken zählt.

Nach ihrem Studium arbeitete die New Yorker Künstlerin Yuko Nishikawa in Innenarchitektur- und Architekturbüros und entwarf dann neun Jahre lang Möbel und Leuchten für eine Möbelfirma. Während dieser Zeit begann sie, einen Raum in einem Keramik­atelier zu mieten, und entdeckte dadurch ihre aktuelle Leidenschaft. «Ich mag das Mysterium der Art und Weise, wie das Erdmaterial Ton durch Wärme zu einem permanent ­umgewandelten Material wird. Keramik ist wie das Magma der Erde», beschreibt sie ihre ­Faszination für das Material. Neben ihrem Job als Möbeldesignerin kristallisierte sich immer mehr heraus, dass sie Vollzeit in ihrem eigenen Studio arbeiten wollte – 2018 war es dann schliesslich so weit. Seitdem zaubert sie in ihrem Studio unter anderem bunte Skulpturen, Lampen und Möbel. Ihre Inspiration dahinter? «Ich suche keine Inspiration. Ich suche nach Ideen, die mich begeistern und von denen
ich glaube, dass sie für andere aufregend wären, um sie in einem bestimmten Raum und zu einer bestimmten Zeit zu erleben.»