Die neusten Trends im Home-Spa
Die Pandemie hat den Trend zum Home-Spa befeuert. Waren Sauna und Dampfbad früher gern rustikal, bringen neue Modelle minimalistisches Design und helle Farben. Je individueller man sein Wellnesskonzept definiert, desto besser sieht das Ergebnis aus.
23 . November 2022 - By Karin Cerny
Ein Wellnesswochenende in einem schicken Hotel ist eine schöne Abwechslung. Man erholt sich vom Stress, genießt die freie Zeit in entspannender Atmosphäre. Aber unser Leben wird sich dadurch nicht umkrempeln. Um tatsächlich an seiner Gesundheit und seinem Wohlbefinden zu arbeiten, braucht es ein gewisses Maß an Gewohnheit. Das Zauberwort heißt Regelmäßigkeit – sei es beim Sport, beim Saunieren oder beim Schwimmen.
ECHTES TRAINING
Dadurch verändert sich aber auch unsere Beziehung zum Home Spa. »Heute haben die Menschen mehr denn je das Bedürfnis, Wohlbefinden als tägliche Gewohnheit zu leben«, sagt Riccardo Turri, CEO des italienischen Wellnessprofis Starpool: »Es ist kein Luxus mehr, sondern ein echtes Training für einen gesunden Lebensstil, mit dem man besser und länger leben kann.« Während der Pandemie hat der Wohnraum einen neuen Wert erlangt und sich bei Bedarf in ein Büro, eine Schule, ein Fitnessstudio oder eben in ein Spa verwandelt, das deutlich mehr können muss als noch vor Jahren. Man orientiert sich nicht nur an luxuriösen Hotel-Wellnessoasen, sondern sucht auch innovative ästhetische Lösungen. Vom einst doch recht rustikalen Schick ist wenig übrig geblieben. Die neuen Erholungsräume sind minimalistisch und hell. Die Sauna steht nicht mehr dezent im Keller, sondern passt vom Stil zum Rest der Wohnung.
FÜR ALLE SINNE
Sauna, Dampfbad und Infrarotkabinen sind Designobjekte, die jeden Raum aufwerten. »Nicht nur schwitzen, sondern ein Entspannungserlebnis für alle Sinne ist die Devise«, sagt Monika Kober, Geschäftsleitung bei KLAFS: »Nicht nur unser Körper, sondern auch der Geist gehört zur Gesundheit, und zwar mehr denn je. Das beginnt damit, dasssich die Sauna verstärkt mit Glaselementen und Designausstattung nach außen öffnet.« Eine maßgefertigte Sauna muss dabei nicht unbedingt am Bad stehen. Die Hamam-Kabinen des italienischen Spa-Experten Effe machen mit ihrem minimalistischen Stil auch im Schlafzimmer eine gute Figur. Die Kombination von Sauna und Hamam im Design von Giovanni Talocci von Effe braucht wenig Platz und wertet jede ungenutzte Nische auf. »Es muss nicht alles in einen Raum gepfercht werden, einzelne Element können sich auch anderswo integrieren: der Whirlpool vor einem großen Fenster, die Sauna kommt auf die Terrasse«, sagt auch Josef Nowak, Geschäftsführer von HOME SPA. Nachhaltigkeit ist dabei sowohl in der Holzauswahl als auch in der Energieeffizienz zentral. Bei KLAFS etwa werden im Dampfbad »Green Steam« die Dampfzylinder und Leitungen zusätzlich isoliert, damit ergibt sich im Betrieb weniger Wärmeverlust und in der Folge weniger Dampferzeugung.
»Die Sauna wird nicht nur technisch hochwertiger und energieeffizienter, sondern auch in der Form moderner.« – JOSEF NOWAK, Geschäftsführer von HOME SPA
PERSONALISIERTE WELLNESS
»Wellness ist zunehmend personalisiert, abhängig vom Lebensstil und den persönlichen Wellnesszielen. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Home Spa richtig zu gestalten, damit es im täglichen Leben echte Vorteile bringt«, betont auch Starpool-Chef Turri. Das Home Spa wird deshalb auch vernetzter und technologischer. Mittels App lässt sich die Sauna nicht nur aus der Ferne aufheizen, es werden auch gezielte Entspannungsübungen angeboten. »Mit unserer ›My W-Place‹-App hat man die Anwendungsprotokolle für Gesundheitsziele immer zur Hand, damit sie zu einer guten täglichen Gewohnheit werden«, sagt Turri. Starpool hat in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen und Sportexpert: innen eine Auswahl an Achtsamkeitsund Atemübungen sowie einen Mix an entspannender Musik entwickelt.
AKTIVE ERHOLUNG
Das Spa wird so auch zu einer medizinischen Einrichtung, in der wir unseren täglichen Body-Check durchführen und Biohacking-Methoden anwenden. Bei Starpool gibt es zum Beispiel Recovery-Stationen, die nach dem Sport die Muskelregeneration fördern. »Die Menschen wollen aktiv etwas machen: schwimmen, sich massieren lassen, sich nach dem Sport regenerieren«, bestätigt auch Nowak von Home Spa: »Die Sauna wird nicht nur technisch hochwertiger und energieeffizienter, sondern auch in der Form moderner. Kund:innen suchen spannende Verbindungen von Qualität und Design. Die Sauna und die Infrarotkabine sollen auch schön aussehen, nicht nach klassischem Saunahäuschen.«
SWIMMEN IM WINTER
Das erweiterbare Saunahaus-Modul »Sun Cube« ist dafür ein gutes Beispiel. Mit seinen organischen Rundungen und großen Fenstern hat es etwas Luftiges und Leichtes, auf der Terrasse oder im Garten ist ein Rundumblick garantiert – und spacig wirkt der Kubus auch. Im Trend liegen aber auch Swim Spas, in denen man selbst im Winter sein Training absolvieren kann, ohne einen langen Pool zu benötigen. Eine Gegenstromanlage bietet den nötigen Widerstand. Wellness bedeutet für jede:n etwas anderes: Es geht um das Verhältnis von aktiver Anstrengung und Erholung. Die finnische Sauna wird an trainingsfreien Tagen genutzt, Infrarot nach dem Sport, und falls sich genügend Platz findet, helfen Schlafstationen oder ein Dry-Float-Bett von Starpool. Das ist eine Art Trockenschwimmtherapie, bei der der Körper auf warmem Wasser schwebt, ohne sich ausziehen oder nass machen zu müssen. Damit man sich auch zuhause als Profisportler:in fühlt.