© Patricia Urquiola / Valentina Sommariva

Frauenpower – 10 der einflussreichsten Interior Designerinnen

Ihre Designs sind richtungsweisend, ihr Einfluss auf die Branchen enorm. Von Athena Calderone bis Victoria Hagan – LIVING stellt Ihnen aktuelle Ikonen der Innenarchitektur vor.

04 . Mai 2022 - By Redaktion

Gutes Design kennt keine Grenzen und schon gar keine Geschlechterfragen. Wenn diese Powerfrauen kreativ werden, ist unerheblich, was ihre männlichen Gegenspieler davon halten. Denn nicht nur in den Sozialen Medien sind Millionen von Followerinnen und Follower von den Entwürfen und Produkten überzeugt. Die namhaftesten Brands der Welt bemühen sich stets um Kooperationsprojekte mit den Ikonen ihrer Zeit, weil mit ihnen Erfolg fast schon vorprogrammiert ist. LIVING präsentiert Ihnen zehn der einflussreichsten Designerinnen unserer Zeit. 

 

Beata Heuman

Die Schwedin Beata Heuman leugnet ihre Herkunft nicht. Ihr Interior Design steht ganz im Zeichen skandinavischer Gemütlichkeit, wobei sie und ihr Team deutlich mehr Farbe wagen, als eigentlich für diesen Stil üblicht. Was die Materialwahl für ihre Möbel betrifft, steht traditionsgemäß ganz klar Holz an erster Stelle, ansonsten werden jedoch Muster und Farben wild miteinander kombiniert, ohne zu wild zu sein. Schlicht ist bei ihrer Innenarchitektur jedenfalls gar nichts, und wo Andere reduzieren würden, legt sie lieber noch etwas drauf. Das will gekonnt sein, aber Beata Heuman weiß eben wie es geht!

© Beata Heuman

Patricia Urquiola

Die Arbeit von Patricia Urquiola ist so vielseitig, dass sie sich kaum in wenigen Zeilen abhandeln lässt. Ein Grund dafür ist vielleicht auch, dass die gebürtige Spanierin nicht nur als Designerin bekannt ist, sondern vor allem auch als Architektin. Studiert hat sie an der Universidad Politécnica de Madrid, wo sie unter anderem unter der Mentorschaft von Industriedesigner Achille Castiglioni ihren Abschluss machte. Später zog es sie als Assistenzdozentin von Eugenio Bettinelli nach Mailand und Paris. Neben unzähligen Auszeichnungen und Möbelstücken, die es nicht nur in Privathäuser sondern auch in Museen geschafft haben, verwirklicht sie ihren kreativen Drang seit 2001 zusammen mit ihrem Partner Alberto Zontone im gemeinsamen Studio Urquiola. 70 Mitarbeiterinnen zählt das Büro aktuell, das ist den Bereichen Produktdesign, Architektur, Art Direktion, Konzeptentwicklung und Strategieberatung tätig ist. 

 

© Patricia Urquiola

Helle Mardahl

Sich auf nur einen Werkstoff zu beschränken, muss keine wirkliche Einschränkung bedeuten. In der Arbeit der ehemaligen Absolventin der Londoner Central Saint Martins geht es um Verschwendung und Extravaganz, die Schönheit von Kontrasten, farbenprächtige Designs und die besonderen Eigenschaften von Glas. Als ausgebildete Künstlerin und Designerin, entwirft sie zusammen mit ihrem Team von Helle Mardahl Studio Skulpturen, Installationen, Mode und Innenarchitektur für zahlungskräftige Kunden. Dabei dienen Helle Mardahl besonders verträumte Welten wie die von »Alice im Wunderland« oder »Charly und die Schokoladenfabrik« als Inspirationsquelle für ihre bunten Einzelstücke.

 

© Helle Mardhal

Kelly Hoppen

43 Jahre ist Kelly Hoppen bereits im Business, entsprechend lang ist die Liste an Projekten, mit denen sie sich gemeinsam mit ihrem Team bereits verwirklichen konnte. Dabei gibt es nichts, was sie unversucht lassen. Von der Einrichtung einer Penthouse-Wohnung, bis hin zur Innengestaltung von Yachten, Privatjets und ganzen Hotels – das Portfolio von Kelly Hoppen Interiors ist groß. Dabei geht es der Britin jedoch nicht nur darum, gutes Design ausschließlich einer exklusive Minderheit anzubieten. Mit großer Leidenschaft trägt sich ihren Ethos auch in die breite Bevölkerung; neun Bücher und Kooperationen mit Herstellern von Möbeln und Inneneinrichtung lassen jeden Design-Interessierten nachvollziehen, worauf es der erfolgreichen Geschäftsfrau ankommt. 

 

© Shutterstock

Kate Watson-Smyth

Es ist nicht zwingend notwendig, selbst gestalterisch aktiv zu sein, um etwas von Interior Design zu verstehen. Es reicht auch, mehr als 20 Jahre darüber zu schreiben. So stellt sich ebenfalls Expertise ein. Die mehrfach ausgezeichnete Journalistin Kate Watson-Smyth hat mehr als ein Jahrzehnt für »The Independent« die Entwicklungen im Bereich Design und Innenarchitektur mitverfolgt, und unter anderem auch für die »Financial Times«, »The Guardian« und »The Daily Mail« Artikel veröffentlicht. Der ganz große Sprung zur Ikone ist ihr aber mit dem Umbau ihres eigenen Hauses und dem Blog »Mad about the House« gelungen. Seitdem erklärt sie der Welt in unzähligen Beiträgen, Podcasts, Büchern und Postings, was ihrer Meinung nach besonders wichtig ist, wenn es um gute Inneneinrichtung geht. Ihr Wissen ist dabei so gefragt, dass auch Marken wie H&M sich von ihr schon beraten ließen.

 

© Kate Watson-Smyth / Mad about the House

India Mahdavi

Drei Ausstellungsräume in einer Stadt sind noch lange nicht der Grund für ihren Erfolg, aber die Wahlpariserin mit iranischen Wurzeln hatte sich über die Jahre hinweg so sehr in die Rue las Cases verliebt, dass sie eben gleich drei Mal dort vertreten sein wollte. Angefangen hat alles ganz ähnlich wie bei den anderen Damen: Studium der Architektur an der Universität der Schönen Künste in Paris, danach Studium des Grafikdesigns in New York, und später Lehrjahre als Art Direktorin im Designstudio von Christian Liaigre in Paris. Erst mit der Eröffnung ihres ersten Showrooms im Jahr 2003 und einer ersten Möbelkollektion, kam richtig Bewegung in ihr Leben. Und von da an ging es ziemlich schnell. Heute kann India Mahdavi auf unzählige Bars, Restaurants, Geschäfte, Clubs und Hotels zurückblicken, die sie eingerichtet hat, wobei ihre Designs immer vor knalligen Farben und sinnlichen Formen strotzen.

 

© India Mahdavi

Athena Calderone

Man könnte fast behaupten, dass alles, was Athena Calderone anfasst, zu Gold wird. Als Interior Designerin hat sie sich bereits früh einen Namen gemacht, heute ist sie ein Multitalent der Unterhaltung. Ob Aromen oder Stilrichtungen, sie kombiniert sowohl als Köchin als auch Designerin meisterhaft, und schreibt bzw. spricht natürlich auch darüber. Podcasts, Bücher und – allen voran – der Instagram-Account, sind ihre Mittel der Wahl, um ihr ästhetisches Empfinden mit einer breiten Fangemeinde zu teilen. Dabei ist sie mehr als Kuratorin bzw. Influencerin zu verstehen, denn als tatsächliche Designerin, aber mit fast 900.000 Followerinnen auf Instagram und stets wiederkehrenden Features bei Vogue und Co., zählt sie zu den tonangebenden Frauen des Interior Designs. 

 

© Athena Calderone

Kelly Wearstler

Zweifelsohne zählt Kelly Wearstler zu den ganz großen ihrer Zeit, das bestätigen nicht nur die Toplisten der einflussreichsten Interior Designerinnen namhafter Celebrity-Magazine. Ender der 1990er Jahre gründete sie ihr eigenes Inneneinrichtungsstudio, mit dem sie es schnell zu großer Bekanntheit schaffte. Vorwiegend auf den Hotelsektor spezialisiert, gelang ihr gerade mit dem Design einiger Hotels in den frühen 2000ern der Sprung in die Avantgarde der Inneneinrichtung. Bis heute zählt sie zu den Vorreiterinnen der Design-Welt, weil sie Tradition und Moderne so geschickt zusammenfließen lässt, wie nur wenige. Immer in ihrem Fokus: das harmonische Zusammenspiel von rohen und sinnlichen Oberflächen, raw with refined, vintage und modern, zeitgenössisch und klassisch, maskulin und feminin.

 

© Kelly Wearstler

Leanne Ford

Und wieder ist es der Umbau des eigenen Hauses, der zur nationalen Bekanntheit geführt hat. Aber Leanne Ford trägt natürlich als ausgebildete Designerin maßgeblich Rechnung dafür. Geboren in Pittsburgh, Pennsylvania, war es ein altes Schulhaus aus dem Jahre 1907 das es ihr erlaubte, erste persönliche Schritte im Bereich des Interior Design zu machen. Dabei hat Ford ihren ganz eigenen und später auch als »white on white« bekannten Stil entwickelt, bei dem aus dem amerikanischen Landhaus-Chic eine blütenweiße, skandinavische Traumwelt wurde, in der man sich einfach wohlfühlen muss. Umfassende Beiträge in reichweitenstarken Magazinen führten zu Folgeaufträgen im ganzen Land, die sie berühmt und bis heute zu einer der gefragtesten Interior Designerinnen machten. 

 

© Leanne Ford

Victoria Hagan

Der Stil von Designerin Victoria Hagan ist so elegant und amerikanisch, das er auch als Äquivalent zur mehrfach Oscar-prämierten Schauspielerin Katharine Hepburn bezeichnet wurde. Mit ihrem Büro »Victoria Hagan Interiors« ist sie seit über 25 Jahren im Geschäft, wobei der Standort New York tonangebend für ihre Inneneinrichtungen scheint. Ob prachtvolle Altbauwohnungen in den schicksten Vierteln der Metropole, oder Landhäuser in den Hamptons – wenn Viktoria und ihr Team anrücken, wird es so, wie man sich die Einrichtung großbürgerlicher Anwesen vorstellt: modern, ein bisschen altmodisch, nüchtern ohne nackt zu sein, hell und nur dezent farblich. Zeitlos könnte man auch sagen.

 

© Viktoria Hagan

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