© Architekturzentrum Wien, Sammlung, Foto: Sina Baniahmad

Hans Hollein im Architekturzentrum Wien

Mit der LIVING-Kunstherbst-Serie präsentieren wir Ihnen ab sofort Ausstellungshighlights, Szene-Events und ausgewählte Persönlichkeiten der heimischen Kunstszene. Aktuell: Über den einzigen Pritzker-Preisträger Österreichs und den international wohl am breitesten rezipierten österreichischen Architekten Hans Hollein gibt es noch viel zu entdecken. Der Nachweis für beides liegt nun in Form der Ausstellung »Hollein Calling« im Architekturzentrum Wien vor.

05 . Oktober 2023 - By Redaktion

Header Bild: Hans Hollein: Museum für moderne Kunst, Frankfurt am Main, Deutschland, 1982–1991, Hans Hollein und Kollegen fotografieren das Wettbewerbsmodell, Archiv Hans Hollein, Az W und MAK, Wien.

Internationaler Stararchitekt und in den 1960er-Jahren selbstproklamierter Avantgardist, war Hans Hollein Zeit seines Lebens ein akribischer Kurator seines eigenen Werkes. Die Ausstellung »Hollein Calling. Architektonische Dialoge« geht dem Phänomen Hollein aus heutiger Sicht nach. Fast zehn Jahre nach seinem Tod präsentiert das Architekturzentrum Wien (Az W) einen Reichtum an bisher unveröffentlichtem Archivmaterial und startet im Dialog mit Positionen einer jüngeren Architekturgeneration eine Neubewertung, die das Werk Holleins in den aktuellen Diskurs zurückholt. In der Ausstellung treffen wegweisende Projekte aus dem Atelier Hollein auf heutige Bauten und Projekte von fünfzehn europäischen Architekturbüros, die aktuell mit ihrer Arbeit Diskurse prägen. Für die Besucher:innen eröffnet sich eine kaleidoskopische Erfahrung mit Blickwinkeln auf scheinbar bekannte Arbeiten, von Holleins kleinen Architekturen wie Retti und Schullin, über ausgewählte Ausstellungsprojekte bis zu Schulbau und Museen. Die Hollein-Exponate – Skizzen, Modelle, Prototypen und Dokumente – stammen aus dem umfangreichen Archiv Hans Hollein, Az W und MAK, Wien, das seit mehreren Jahren vom Az W aufgearbeitet wird und die einzigartige Architektursammlung des Az W bereichert. Diesen gegenübergestellt werden ausgewählte Arbeiten der jüngeren Architekturbüros. Videoprojektionen geben Einblicke in das umfangreiche Bildarchiv des Ateliers Hollein, wobei bisher unveröffentlichtes Bildmaterial Zugänge zu alternativen Gedankensträngen und unrealisierten Konzeptideen eines bis jetzt »unbekannten« Hollein ermöglicht. Im Dialog dazu vermitteln Interviewzitate sowie großformatige Abbildungen die architektonischen Haltungen der zeitgenössischen Architekturbüros. Viele von ihnen sehen die Ausweitung des Architekturbegriffs als größte Errungenschaft Holleins, verstehen sie doch ihre eigene Arbeit als Teil einer sich neu formierenden, kritischen kulturellen Produktion. Was sie alle vereint, ist der Wunsch: Es soll wieder mehr über Architektur diskutiert werden.

Hollein freilegen

Wie die Ausstellung sichtbar macht, stehen die Themen »Gestaltung« und »architektonische Idee« im Zentrum von Holleins Werk. Sein Schaffen befasst sich durchgehend mit Architektur als besonderer Denkform, die einer eigenen Logik unterliegt. Obwohl Holleins Projekte allgemeine gesellschaftliche und kulturelle Fragen thematisieren, ist die Architektur das eigentliche Thema. Das reflektieren Ausstellung und Buch entlang der Begriffe Ausstellen, Fotografie, Möbel, Materialität, Stadt, Modell, Referenzen, Kunst, Lehre, Teamwork, Publizieren und Gestalt. Auffällig ist, dass Holleins Werk sich zu einer Zeit entfaltet, in der die Gesellschaft einem rasanten Wandel unterworfen ist. Es ist auch eine Auseinandersetzung mit der Frage, wie Architektur sich in Bezug zu anderen Medien und Ausdrucksformen durchsetzen kann.

15 Schlüsselwerke von Hans Hollein in der Ausstellung

Eine Auswahl von fünfzehn Projekten aus dem Atelier Hollein bildet die Grundlage für den Dialog mit den zeitgenössischen Architekturbüros. Es handelt sich dabei um Schlüsselwerke des Ateliers Hollein, die zu ihrer Zeit den Diskurs geprägt haben und sich auch im Gespräch mit den jüngeren Architekt:innen als zentral erweisen. Dabei gilt das Interesse überwiegend den frühen Projekten.

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