Kollektive Designteams: Einsam war gestern
Kollektives Arbeiten boomt, nicht zuletzt, weil der Geniebegriff nicht mehr zeitgemäß ist. Vier angesagte Designteams erzählen, warum sie lieber gemeinsam an kreativen Ideen tüfteln, als ihre Egos ins Zentrum zu stellen.
03 . März 2022 - By Karin Cerny
Der Meister und sein Beiwagen. Walter Gropius, den legendären Bauhaus-Gründer, kennt jeder, er hat die Architektur und das Design der Moderne maßgeblich geprägt. Aber wer ist Bernhard Sturtzkopf? Der Assistent von Gropius war lange vergessen, erst in den letzten Jahren wurden seine klaren und funktionalen Warenhausentwürfe wiederentdeckt. Und anerkannt, wie wichtig sein Beitrag zur Bauhaus-Ästhetik gewesen ist.
Das exzentrische Genie erfindet alles im Alleingang. Große Egos verkaufen dieses Konzept gern. Dabei steht immer ein Team hinter ihnen, das kreativen Input leistet, aber oft nicht einmal Credits bekommt. Gerade eine jüngere Generation kann mit diesem Narzissmus wenig anfangen. Der Erfolg gibt ihr recht: Teamwork ist ein heißer Trend im Designbereich, auch weil gemeinsames Arbeiten ungewöhnlichere kreative Lösungen ermöglicht. Und für eine bessere Work-Life-Balance sorgt.