© Thaddaeus Ropac, Daniel Richter / VG Bildkunst, Bonn 2023, Foto: Eric Tschernow

Kunstgipfel: 20 Jahre Frieze London & Frieze Masters starten

Mit der LIVING-Kunstherbst-Serie präsentieren wir Ihnen ab sofort Ausstellungshighlights, Szene-Events und ausgewählte Persönlichkeiten der heimischen Kunstszene. Aktuell: Die internationale Kunstmesse Frieze im Regent's Park in London ist ein alljährliches Gipfeltreffen von Galerien, Künstler:innen und Kapital. 2023 feiert das Großevent sein 20-jähriges Bestehen. LIVING hat sich vorab auf die Highlight-Suche begeben.

11 . Oktober 2023 - By Redaktion

Header Bild: Daniel Richter, »(Not Yet Titled)«, 2023.

Jubiläen sind stets mit hohen Erwartungen verbunden. Heute startet mit dem exklusiven Preview-Tag die nunmehr 20. Ausgabe der Frieze Kunstmesse, von 12. bis 15. Oktober öffnet sie für die Allgemeinheit. Als das Event 2003 erstmals stattfand, war die Tate Modern gerade drei Jahre alt. Gemeinsam mit dem Medieninteresse rund um die Künstlergruppe »Young British Artists« - zu ihnenn gehörten unter anderem Tracy Enim, Sarah Lucas und Damien Hirst - markierte die Messe einen Aufbruch Londons in Richtung Hub für zeitgenössische Kunst. Die Stadt gilt als der größte Kunstmarktplatz Europas und der zweitgrößte nach New York weltweit. 2023 nehmen 160 Galerien aus 46 Länder an der Frieze London Teil, 28 davon sind seit der ersten  Ausgabe im Jahr 2003 am Start. Eva Langret, Direktorin der Kunstmesse ließ im Vorfeld verlautbaren: »Wir freuen uns, diesen Anlass mit der bislang internationalsten Ausgabe der Messe mit Ausstellern aus sechs Kontinenten zu würdigen.« Parallel zur Großmesse findet die Frieze Masters mit historischen Werken bis ins 20. Jahrhundert statt, ebenso läuft der Frieze Sculpture Park in den Englischen Gärten des Regents Parks noch bis 29. Oktober. Einzel- und Gruppenprästentationen sowie diverse Schwerpunktausstellungen, Talks und Führungen im Rahmen der Messe bieten Kunstinteressierten in den kommenden Tagen ein facettenreiches Programm

Galerie Highlights der Frieze London 2023

Die Blindspot Gallery bringt die für den den Turner-Prize nominierte Kanadierin Sin Wai Kin mit nach London. Die Galerie Sadie Coles HQ zeigt Künstler:innen, die bereits in der ersten Ausgabe 2003 Teil der Galeriepräsentation waren, darunter sind Sarah Lucas und John Currin. Hauser & Wirth offeriert eine Einzelpräsentation von der in Paris lebenden Amerikanerin Barbara Chase-Riboudin, mit der die renomierte Galerie seit Anfang diesen Jahres arbeitet. Im Laufe ihrer sieben Jahrzehnte dauernden Karriere hat Chase-Riboudin sich als eine der produktivsten und grenzüberschreitendsten Künstlerinnen ihrer Generation etabliert. Die Galerie ist auch auf der Frieze Masters mit Arbeiten des Ausnahmekünstlers Philipp Guston vertreten. In der Sparte »Focus«, welche junge Galerien mit maximal zwölf Jahren Bestand featured liegt der Schwerpunkt 2023 auf den Themenkreisen Verlangen, Erinnerung, Umwelt, Macht und Kolonialgeschichte. Für die Teilnahme wurden 34 Galerien aus 18 Ländern zugelassen. Die ägyptische Gypsum Galerie gewann im vergangenen Jahr den Preis für den besten »Focus«-Beitrag. Sie zeigt 2023 textile Arbeiten von Gözde İlkin. Die Werke setzen sich aus Fundstücken zusamen und erkunden das Textil als Element der Erinnerung und des Narrativs. Die aus Sao Paolo stammende HOA Galerie ist zum ersten Mal dabei. Sie setzt Arbeiten der Künstlerinnen Mariana Rocha and Laís Amaral in Dialog zueinander.

Künstler:innen nominieren Künstler:innen und eine neue Frauensparte

In der beliebten Frieze Programmschiene »Artist-to-Artist« kuratieren acht international renomierte Künstler:innen, wie Tracey Emin, Olafur Eliasson oder Alvaro Barrington Solo-Ausstellungen des Kunstnachwuchs. Fotograf Wolfgang Tillmanns nominierte beispielsweise den jungen Künstler Mark Barker, der Drucke und Skulpturen in London zeigt. Tracy Emin wählte aus neuen Arbeiten zum weiblichen Körper von Malerin Vanessa Raw. 2023 führt die Frieze Messe eine neue Sparte ein, die einzig weibliche Künstlerinnen zeigt. »Modern Woman« zeigt unter anderem Werke von Anna Molnár, Teilnehmerin der Biennale von Venedig 2022.

 

Fred Eversley, »Untitled (cylindrical lens)«, 2023.

© Fred Eversley und David Kordansky Gallery

Eamon Ore-Giron, »Infinite Regress CCI«, 2023.

© Eamon Ore-Giron und James Cohan, Foto: Charles White / JWPictures.com

Gülsün Karamustafa, »Monument for the 21st Century«, 2016. Rendered image by Barış ÖktemCourtesyofthe artist and BüroSarıgedik

© Rendering: Barış Öktem, Courtesy of the artist and Büro Sarıgedik

Frieze Masters und Frieze Sculpture Park

Die beliebte »Spotlight« Sparte der Frieze Masters kuratiert in diesem Jahr erstmalig Valerie Cassel Olivier. Hier stehen Solo-Präsentationen von einflussreichen Künstler:innen des 20. Jahrhunderts im Fokus. 2023 ist vor allem die Schaffensperiode von 1950 bis 1970 im Zentrum. Highlights der Programmschiene umfassen unter anderem Werke von Judith Lauand und Ethel Schwabacher. Schriftsteller und Kurator Fatoş Üstek stellte den Skulpturen Park im Freien des Regent's Park zusammen. 20 führende internationale Künstler:innen sind mit von der Partie. Unter anderem gibt es Plastiken von Leila Babirye, Ayşe Erkmen, Louise Nevelson, Tomas Saraceno und Josh Smith zu bestaunen. 

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