LIVING-Interview: »Soho House«-Gründer Nick Jones
Die durchgestylte »Soho House«-Privatclub-Kette ist seit rund einem Vierteljahrhundert beliebte Andockstation für aufstrebende Kreative und Prominente. Warum dieses Konzept weltweit floriert, weiß der Gründer und CEO Nick Jones. Der LIVING-Talk über eine beispiellose Erfolgsgeschichte in der Londoner Clubszene.
27 . April 2022 - By Angelika Rosam
LIVING Was 1995 in London mit einem kleinen Raum begann, ist mittlerweile zu einem Imperium gewachsen. Erst kürzlich wurde ein »Soho House« in Rom eröffnet, Manchester wird folgen. Wie viele Clubs sind noch geplant?
Nick Jones Als ich das erste »Soho House« eröffnete, hätte ich nie gedacht, dass es mehr als ein Haus geben würde. Wir eröffneten »Babington House«, unseren zweiten Club in Somerset, nachdem die Mitglieder immer wieder sagten: ›Wäre es nicht toll, eine Version von Soho House auf dem Land zu haben?‹ Dann hieß es: ›Wie wäre es mit einem in New York oder einem Club im Westen Londons?‹ Inzwischen gibt es 33 »Soho Houses« auf der ganzen Welt, und für dieses Jahr planen wir die Eröffnung von neun weiteren Stand-orten, darunter Stockholm, Kopenhagen, Bangkok und Mexiko-Stadt. Solange unsere Mitglieder nach mehr Häusern fragen, werden wir sie auch beliefern.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, das »Soho House« zu gründen? Was ist das -Besondere an diesem Konzept, das sich von anderen Clubkonzepten unterscheidet?
Es war auch ein bisschen Glück dabei. Ich betrieb gerade ein Restaurant namens »Café Boheme« in der Greek Street in Soho, als mir der Vermieter die drei Stockwerke darüber anbot. Zu dieser Zeit waren die Mitgliedsclubs sehr männlich dominiert – Orte, an denen ich mich nicht aufhalten wollte –, mit Ausnahme des nahe gelegenen »Groucho«, vor dem ich immer noch großen Respekt habe. Ich nannte es dann ganz einfach »Soho House«, weil es ein ehemaliges Haus in Soho war.
Die Menschen lieben das »Soho House«, weil es privat und intim ist. Damit haben Sie genau den Zeitgeist getroffen. Normale Hotelzimmer gibt es noch nicht, obwohl man auch übernachten kann …
Unsere Häuser sind ein zweites Zuhause für unsere Mitglieder, egal wo sie sich gerade auf der Welt befinden. Einige haben wir mit Schlafzimmern ausgestattet, weil unsere Mitglieder danach gefragt haben, wie z. B. das »Holloway House« in West Hollywood, das über Schlafzimmer verfügt und nur eine kurze Strecke vom ursprünglichen »Soho House West Hollywood« entfernt ist.