Luxus als Gegentrend
Während Wohnbauprojekte gestoppt werden und eine Verknappung droht, bleibt die Nachfrage nach Luxusimmobilien in Österreich hoch. Die gute Nachricht: Sie sind zuletzt sogar ein wenig billiger geworden.
13 . September 2023 - By Heimo Rollett
Header Bild: Grace Nur wenige Luxusprojekte werden im dritten Wiener Gemeindebezirk fertig. Von diesem geht man zu Fuß in den ersten. Bei der Fassade des Projekts wurden klassische Stilelemente werden mit modernem Look gekonnt vermischt. crownd.at/projekte/grace/
Konkret zahlte man letztes Jahr für gehobene Einfamilienhäuser im Durchschnitt schon um fast 17 Prozent weniger als im Jahr davor. In Wien kostet so ein Nobelhaus durchschnittlich 4,5 Mio. Euro, in Tirol 9,45 Mio. Euro, hat man beim Makler-netzwerk RE/MAX analysiert.
Luxus ist relativ
Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was ist Luxus? Vor wenigen Jahren noch hieß es, dass Wohnungen mit Anschaffungskosten von 5.000 Euro pro Quadratmeter in dieses Segment fallen, das entlockt den Kundigen heute nur ein heiseres Hüsteln. Diese Quadratmeterpreise werden schon längst für normale Durchschnittswohnungen aufgerufen und bezahlt. Heute kann man sich zu den Auserwählten wähnen, wenn man sich ab 10.000 Euro pro Quadratmeter leisten kann – da spielt sich die Elite ab. Und Luxuswohnungen haben das gewisse Etwas: eine bemerkenswerte Lage (etwa am See oder mitten in der Stadt), eine herausragende Qualität (große und schön ausgestattete Räume, ein umwerfendes Konzept), eine außerordentliche Aussicht (auf die Stadt, auf die Bergkette oder auch in den Wienerwald). Sie sind begehrt und das spiegelt sich im Preis wider. Der sich halt dynamisch verändert. RE/MAX hat daher in seinen Marktanalysen immer die top fünf Prozent des jeweiligen Marktsegments als Luxus definiert – clever, weil sich das mit den Marktverhältnissen mitändert. Insgesamt war dieser Luxusimmobilien-Gesamtmarkt in Österreich letztes Jahr 4,26 Mrd. Euro schwer, das entspricht einem Plus von 2,8 Prozent.