Luxus-Renovierung: Der Club der neuen Zimmer
Mitten in der Corona-Krise schaut sich Daniel Jelitzka nach leer stehenden Hotels in europäischen Top-Destinationen um und will diese mit dem JPI Hospitality Investors Club aufkaufen, um sie wieder auf Vordermann zu bringen. In fünf Jahren, so das Ziel, sollen die revitalisierten und neu gebrandeten Häuser gewinnbringend weiterverkauft werden. Eine Reise nach Porto, Cortina und Palma de Mallorca.
14 . April 2021 - By Wojciech Czaja
Ein kleiner, aber heim- und ferntückischer Virus hat die Hospitality-Branche weltweit zum Erliegen gebracht. »40 Prozent der Betriebe in Wien haben Angst, dass sie die nächsten sechs Monate nicht überleben werden«, sagt Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung. In manchen Städten und Hotelsegmenten sind die Zahlen noch dramatischer, da schließen 60 bis 75 Prozent der Beherbergungsbetriebe eine Insolvenz nicht aus. Und selbst in der renommierten Ballermann-Destination Mallorca stehen derzeit 60 bis vor einem Jahr noch gut gebuchte Häuser zu vergleichsweise moderaten Preisen zum Verkauf.
Die ersten vifen Pleitegreifvögel drehen bereits ihre Runden. Das Wiener Unternehmen JP Immobilien, das selbst einige Hotels wie das »25hours« und »The Guesthouse« in Wien oder das »Bikini Island Resort« in Port de Sóller besitzt, hat kürzlich den JPI Hospitality Investors Club ins Leben gerufen. Die geplante Mission: Gemeinsam mit potenten und gleichgesinnten Investoren will sich der Club nach leer stehenden, in Schieflage geratenen Hotels in ganz Europa umsehen und die Gunst der Corona-Stunde nutzen, um diese zu einem günstigen Preis zu erwerben, zu refurbishen, zu redesignen und zu rebranden. Anschließend sollen diese mit einem bonitätsstarken Betreibervertrag ausgestattet werden, um sie dann in ein paar Jahren, wenn die Anlaufphase erst einmal geschafft ist, gewinnbringend weiterzuverkaufen.
»Die Corona-Krise ist eine harte Zeit, bringt aber auch eine gewisse Marktbereinigung, die die schwächsten Player aussiebt«, sagt Daniel Jelitzka, Executive Partner des neuen Clubs. »Betroffen davon sind meist ältere, strukturschwache Hotels, die den Anschluss an neue Entwicklungen im Leisure- und Business-Tourismus versäumt haben. Wir wollen genau diesen Häusern neues Leben einhauchen.« Zu den wichtigsten Kriterien zählen Toplage in attraktiven Euro-Destinationen, eine Mindestgröße um die 80 bis 100 Zimmer sowie Möglichkeiten für eine nachträgliche Drittverwertung. Und, so Jelitzka: »Wir suchen keine Baustellen und keine Projektentwicklungen, sondern ausschließlich betreiberfreie, aber grundsätzlich betriebsbereite Häuser, die wir lediglich entstauben, kosmetisch bearbeiten und neu branden müssen.«