Dschungel der Überraschungen
Bereist man die Malediven im Indischen Ozean, steht neben luxuriöser Entspannung das Design der Hideaways an oberster Stelle. Mit den unterschiedlichsten Ideen versuchen Architekten und Designer, Resorts wie dazugehörige Privatinseln neu zu erfinden. LIVING hat das Konzept des Architekten Murad Ismail für die Privatinsel des »Four Seasons Landaa Giraavaru« genauer unter die Lupe genommen.
21 . November 2021
Weiße Sandstrände, türkisblaues Wasser und Palmen, wohin das Auge reicht – die Malediven sind mit der Schönheit der Natur gesegnet. Diese beliebten Destinationen im Indischen Ozean zu unterstützen und die unterschiedlichen Inseln für den Besucher als unvergesslichen Urlaubstraum zu gestalten, haben sich internationale Hotelketten zu ihrem Credo gemacht und treten dafür auch gerne untereinander in Competition. Es werden weder Geld noch Mühen gescheut, die besten Architekturbüros weltweit zu engagieren, um das Paradies in ein weiterhin naturbelassenes, aber bestmögliches Design-Korsett zu packen. Und das offenbart für manchen Architekten auch so manche Herausforderung: einen Ort zu schaffen, der mit modernster Technik und unzähligen Design-Highlights versehen ist, maximale Entspannung bietet, dennoch nicht langweilig ist und vor allem das einzigartige Gefühl vermittelt, auf den Malediven zu sein. Wie etwa auf der Privatinsel des »Four Seasons« Landaa Giraavaru im Baa-Atoll. Wir haben Murad Ismail, den Co-Leiter des sri-lankischen Design- und Architekturstudios MICD, gefragt, ihm dieser Spagat gelungen ist.
Was waren für Sie die größten Herausforderungen dabei, auf einer maledivischen Insel zu bauen?
Murad Ismail: Ich habe viel recherchiert, was die Malediven und ihr Design betrifft. Der erste Schritt war, die Insel und umliegende Resorts zu besichtigen. Die meisten wirkten fremd. Alle ähnlich, austauschbar. Als Gast merkte man nicht, dass man sich auf den Malediven befindet, man hätte genauso gut in der Karibik sein können. Insgesamt habe ich mir 15 Anlagen angesehen und beschlossen: Bei meinem Projekt müssen die Malediven erkennbar, spürbar, sichtbar sein. Die Gäste bleiben den Großteil ihrer Zeit in der Anlage, gerade deswegen sollen sie nicht darauf verzichten müssen, die lokale Kultur zu spüren.