My City: Architektonischer Rundgang durch Tokio
Roland Hagenberg, Autor und Fotograf, lebt seit 25 Jahren in Tokio. LIVING zeigt er seine persönlichen Architektur-Highlights der Metropole.
29 . Juli 2021
Wenn Reisende aus dem Westen drei bis vier Tage in Tokio bleiben, glauben sie anschließend, drei oder vier Wochen in der Stadt gewesen zu sein, so überwältigend ist die Flut an Eindrücken und Gegensätzen. Dabei ist der modernen Architektur die traditionelle, japanische Seele erhalten geblieben.
Wie etwa bei Ryue Nishizawas »Garden and House« – ein vier Meter breites, vierstöckiges Wohngebäude aus Beton und Blumentöpfen. Eingezwängt ist der Bau des Pritzker-Preisträgers zwischen Wolkenkratzern. Selbst hier soll der Natur eine Chance gegeben werden, wenngleich fast hoffnungslos. Für Architekten ist jede Nische eine Herausforderung. Denn um zu überleben, müssen Geschäfte, Firmensitze und Restaurants in Tokio unvergesslich bleiben – schon beim ersten Eindruck. Sie locken mit Gediegenheit, Humor oder Stolz, sie machen uns nostalgisch, sehnsüchtig oder neugierig.