Hideaways in Schottland: Raues Land, großes Herz
Nirgendwo sonst wird der Wunsch nach Freiheit so deutlich wie in den schottischen Highlands. Mit den schroffen, wildromantischen Landschaften und durchgestylten Schlössern präsentiert sich der nördlichste Teil Großbritanniens als Sehnsuchtsort für passionierte Genießer. Wir verraten die besten Hideaways zwischen Attraktion und Idylle.
14 . September 2023 - By Angelika Rosam
Header Bild: Inverlochy Castle Das imposante Schloss aus dem 19. Jahrhundert ist nicht nur ein Hotel mit Verwöhnprogramm, auch gibt man sich in dieser Kulisse gerne das Jawort. inverlochycastlehotel.com
Es ist naheliegend, die schottischen Highlands mit allen nur bekannten Klischees zu verbinden: dem Ungeheuer von Loch Ness, schottischem Whisky, Männer in Kilts, die Dudelsack pfeifen, Fischen und Jagen. Auf unserer Reise im Juli sahen wir »Nessie« zwar nicht, aber auf die unglaubliche Schönheit der Landschaften war niemand vorbereitet. Die atemberaubende Gegend des Nationalparks Loch Lomond and The Trossachs etwa, verzauberte aufgrund ihrer Ursprünglichkeit. Wer durch die dichten Wälder wandert, mit dem Boot einen der Seen überquert oder den Gipfel des Ben A’an erklimmt, fühlt sich grenzenlos frei. In weiterer Folge ist Glen Coe (im Westen gelegen) die richtige Entscheidung. Denn das Kerbtal aus Vulkangestein vereint alles, was die Romantik der schottischen Highlands so signifikant macht. Mit den rauen Bergflanken, wildblumengetupften Weiden und unzähligen wilden Wasserläufen fühlt man sich kurzfristig auf ein hollywoodianisches Filmset gebeamt. »Braveheart«, »Highlander«, »Harry Potter« oder »James Bond: Skyfall« – sie alle wurden rund um das Massiv des Aonach Eagach oder die felsigen Three Sisters of Glen Coe gedreht, Täler mit Zacken und Hochebenen, eine unglaubliche Szenerie der Einsamkeit. Und obwohl Schottland von der Natur beeinflusst viele schroffe Seiten präsentiert, so öffnen sich umso größer die Herzen der Bewohner, denen man begegnet – authentisch, ehrlich und bemüht. Kein Wunder, dass auch die Königsfamilie gerade hier auf Schloss -Balmoral, am Fluss Dee unterhalb des Berges Lochnagar in der Civil parish Crathie and Braemar, stets ihre Sommer verbracht hat.
im inverlochy castle geniessen
Die Möglichkeiten, in Schottland Landschaften und Geschichten einzuatmen, sind groß – ebenso spektakulär die Unterkünfte. In welchem Teil das Landes man am besten beginnt und wo man aufhört, ist individuell zu wählen, denn selbst zwei Wochen würden nicht ausreichen, die Regionen in all ihrem Facettenreichtum zu erkunden. So starten wir mit einem der schönsten Luxusschlösser, die in den weitläufigen Highlands zu finden sind. In der dramatischen Gegend rund um das Loch Na Morag mit dem höchsten Berg Großbritanniens, dem Ben Nevis im Hintergrund, präsentiert sich das »Inverlochy -Castle«. Das viktorianische Schloss aus dem 19. Jahrhundert, in der Nähe von Fort William, garantiert ein unvergessliches Time-out für anspruchsvolle Genießer. Das großzügige Entree lädt zur Teatime und einer Schach-Partie, die individuell kreierten Zimmer zeigen sich von ihrer charmantesten Seite und die Dinner Räumlichkeiten des »Seasgair«-Restaurants entführen stilvoll in die schottische Vergangenheit. Nicht grundlos ein Ort, der selbst Königin Victoria begeisterte: Während einer Reise nach Balmoral im Jahr 1873 verbrachte sie eine Woche in Inverlochy, wo sie skizzierte, malte und ihre Eindrücke in ihrem Tagebuch verewigte: »Ich habe nie einen schöneren oder romantischeren Ort gesehen«, gab sie damals euphorisch zu Protokoll.