© Elisabeth Penker

Studio Visit Elisabeth Penker: Kunst zum Bewohnen

Kunst erfreut nicht nur das Auge, die Werke von Bildhauerin Elisabeth Penker kann man auch bewohnen. LIVING hat die Künstlerin in ihrem Atelier in Wien Wieden besucht.

23 . Juni 2023 - By Verena Schweiger

Elisabeth Penker lebt und arbeitet in Wien. Genauergesagt ist ihr Atelier in einem charmanten Jugendstilhaus im vierten Wiener Gemeindebezirk gelegen. Bereits im Eingangsbereich begrüßt eine Lichtinstallation der Bildhauerin die Besucher:innen. Multimediales Arbeiten ist ein zentraler Punkt in Elisabeth Penkers Werk. Ebenso die Verbindung von Kunst und Anwendung in der Traditon eines Franz West. »Meine Arbeiten kann man nicht nur aus- und aufstellen oder an die Wand hängen, sondern man kann sie tatsächlich auch bewohnen. Ich mag diesen praktischen Aspekt und die Tatsache, dass Menschen mit meinen Arbeiten leben und sie tatsächlich benutzen«, sagt die Bildhauerin. Etliche Exponate befinden sich in renommierten privaten Sammlungen, wie beispielsweise der Sammlung Soravia, und werden von den Besitzer:innen als Mobilar verwendet. 

Skulpturen zum Bewohnen

Nach dem Studium der Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Bruno Gironcoli machte Elisabeth Penker (geb. 1974) an der Jan van Eyck Academie in Maastricht Station und war im Anschluss als Sounddesignerin in London und Chicago tätig. Ihre internationale Ausstellungstätigkeit führte sie rund um den Globus, aber auch in Österreich waren ihre Werke im 21er Haus des Belvedere oder im Kunsthaus Graz zu sehen. Vergangenen Winter hatte die Bildhauerin eine Ausstellung in der Galerie Petra Seiser am malerischen Attersee, mit der sie in den kommenden Tagen auch am Wörthersee in der Saag Fabrik eine Sommer-Ausstellung eröffnet. Von 30. Juni bis zum 28. August werden dort Arbeiten von Elisabeth Penker zu sehen sein.

In der »Galerie Petra Seiser« sind die Tische und Reliefs der Künstlerin zu erwerben. 

© M. Pramatarov, Galerie Petra Seiser

Spiegelungen bei Collagen und Reliefs

Ein weiterer wesentlicher Werkaspekt, der sich als roter Faden durch das Oeuvre der Künstlerin zieht, sind Spiegelungen. Fotocollagen von Walter Benjamin, Simone de Beauvoir oder Angela Davis zeigen die Portraitierten aus einer ungewohnten Perspektive. »Bei der Werkserie »Split Representation«, entsteht aus einem gespiegelten Portrait eine neue Frontansicht. Diese Technik habe ich nicht dem Kubismus entlehnt, sondern stammt aus einer alten Kulturtechnik, der man in verschiedenen Kulturkreisen begegnet.« Auch im skulpturalen Werk der Bildhauerin findet sich das Thema der Spiegelung wieder. Die unterschiedlich dimensionierten Reliefs aus bemaltem Birkensperrholz setzen sich aus einer einzigen Grundform zusammen, die 180 Grad gespiegelt werden kann. Ihr Aussehen osziliert zwischen dreidimensionaler Körperlichkeit und linearer Zeichnung. Hinzu kommt die funktionelle Eigenschaft eines Wandregals oder Oberflächenreliefs. Wer sein Zuhause mit Kunst bereichern und diese gleichzeitig bewohnen möchte, sei angeraten im Atelier der Künstlerin Nahe der Schleifmühlgasse vorbeizukommen. 

 

Elisabeth Penker, Bilhauerin (geb. 1974) lebt und arbeitet in Wien. Sie wird von Charim Galerie und Galerie Petra Seiser vertreten.

© Iris Brosch

Elisabeth Penkers „Composition With One Twisted Tone“ im Skulpturenpark in Schloss Grafenegg im Rahmen der »Public Art Nö«, kuratiert von Cornelia Offergeld.

© Elisabeth Penker

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