Über den Dächern der Stadt
Das waren noch Zeiten, als die Wohnungen, die im Haus die oberen Etagen einnahmen, auch die günstigsten waren. Das Dachgeschoß galt generell als No-Go – zu mühsam war der steile Aufstieg über die Stiegen. Aber das ist eine Ewigkeit her. Heute hat sich die Situation gedreht, und wie!
06 . April 2023 - By Walter Senk
Sie geben ein einmaliges Gefühl von Freiheit – niemand mehr über sich und der Himmel zum Greifen nah. Die Tristesse, in einem heißen oder kalten Dachboden zu wohnen – je nach Jahreszeit – ist vorbei. Ganz im Gegenteil. »Dachgeschoße haben einen gewissen Prestigefaktor«, sagt Peter Marschall, Geschäftsführer Marschall Real Estate. »Man lebt wie in einem Einfamilienhaus, aber eben auf dem Dach«, meint Eva Krabbe, Mitglied der Geschäftsleitung von Obenauf.
Einfamilienhaus im obersten Stock
Dachwohnungen und Penthouses mit großzügigen Terrassen bedienen ideal das Bedürfnis nach einem erweiterten Erholungsraum auch im städtischen Umfeld, sind aber gleichzeitig unkomplizierter als Wohnungen oder Häuser mit Freiflächen in Form eines Gartens. »Sehr häufig finden sich bei der Option Dachterrasse daher jene Menschen wieder, die Freiräume gewohnt sind, aber den Luxus schätzen, einfach die Wohnung zusperren zu können, wenn sie
beruflich oder privat auf Reisen sind«, erklärt Patrizia Hunter, COO und Vertriebsverantwortliche bei CUUBUUS architects & developers.
Kund:innen, die nach einer Wohnung am Dach suchen, wollen den »Wow-Effekt« beim Betreten. Ausblick und Panorama – egal ob innerstädtisch oder in Richtung stadtauswärts –, ein luftig offenes Gefühl mit Fernblick ist das ultimative Kriterium. Dabei ist es gleich, ob Stadtrand oder City, wobei »die inneren Bezirke -stärker nachgefragt sind«, stellt Elisabeth Rohr, Geschäftsführerin von Elisabeth Rohr Real Estate, fest. »Je größer die Terrasse, desto mehr Interessent:innen gibt es.«