Up and down: Spektakuläre Treppen weltweit

Sie verbinden die Stockwerke unserer Häuser, lassen uns in ungewohnte Tiefen steigen und schwindelerregende Höhen erobern: Treppen. Egal wo der Mensch sich ansiedelte und unterschiedliche Höhen überwinden musste, lassen sich Treppen nachweisen – die ersten datieren Forschungen zufolge auf das Jahr 10.000 v. u. Z. zurück.

Auch wenn Aufzüge uns heute vielfach bequem über die Etagen großer Häuser und noch größerer Wolkenkratzer hinweg befördern: Treppen bleiben bestehen und sind aus unserer Welt nicht wegzudenken. Manchen von ihnen sind sogar zu wahren Denkmälern der Architekturgeschichte geworden, andere wiederum begeistern als irrwitzige Skulpturen. Wir zeigen Ihnen ein Best-of.

Tiger & Turtle – Duisburg, Deutschland

Im Jahr 2010 war Duisburg Kulturhauptstadt des Ruhrgebiets, was die Künstlerin Heike Mutter und den Künstler Ulrich Genth dazu veranlasste, diese begehbare Treppe zu konstruieren, die einer Achterbahn nachempfunden ist. Besucher dürfen sich über eine großartige Aussicht über die sonst sehr flache Industrieregion freuen, denn das »Bauwerk mit einer Grundfläche von 40 mal 41 Metern ist etwas mehr als 20 Meter hoch« – wenn man das Looping mitzählt.

Chand Baori – Abhaneri, Indien

Indien ist bekannt für seine großen Stufenbrunnen, die es den Menschen ermöglichten, gleichzeitig und in großer Zahl das begehrte Wasser abzuschöpfen. Der Chand Baori ist dabei mit rund 20 Metern Tiefe der größte und tiefste Brunnen dieser Art im Land, und erstreckt sich über stolze 13 Stockwerke in die Tiefe.

Endless Staircase – München, Deutschland

Wer sich im Münchner Stadtteil Schwanthalerhöhe befindet, sollte sich die Hausnummer 29, in der Ganghoferstraße gut merken. Denn im Innenhof des Hauptquartiers des KPM-Trusts versteckt sich die lebensgroße Skulptur »Umschreibung« von Olafur Eliasson. Die endlose Treppe wurde 2004 fertiggestellt, darf allerdings nur besichtigt und nicht bestiegen werden. 

State Capitol – Iowa, USA

In der Bibliothek des Kapitols der Stadt Des Moines im Bundesstaat Iowa schlängelt sich diese hübsche Wendeltreppe über gleich mehrere Stockwerke hinweg in die Höhe. Mit feinen Ornamenten verziert, ist sie ein spielerische Abwechselung in der sonst recht trockenen Buchabteilung, die sich mit den Rechtswissenschaften befasst. 

Vessel – New York City, USA

Mit der gigantischen und begehbaren Skulptur »Vessel« hat sich der Designer Thomas Heatherwick zusammen mit seinem Studio Heatherwick Studio ein Denkmal in den Hudson Yards in New York gesetzt. Die Idee war es, den Menschen neue Perspektiven auf die Stadt zu ermöglichen. Mit 154 gleich großen und sich miteinander verbindenden Treppenelementen, 80 geraden Plattformen und insgesamt 2500 Stufen, ist das Vorhaben definitiv gelungen.

Livraria Lello – Porto, Portugal

Bibliotheken hatten wir uns schon einmal vorgeknöpft und dabei ganz besonders schöne Orte gefunden, die zum Verweilen einladen und ins Staunen versetzen. Nicht anders ist es mit der »Livrario Lello« in Port. Die 1869 im heutigen Gebäude der Rua das Carmelitas Nr. 144 eröffnete Buchhandlungen zählt zu den schönsten der Welt und begeistert neben einer gigantischen Auswahl speziell auch durch ihre geschwungene Treppe, die in die obere Etage führt, wo eine kleine Bar auf Sie wartet

Centre Pompidou – Paris, Frankreich

Das Centre Pompidou in Paris ist immer einen Ausflug wert, denn auch wenn seine ungewöhnliche Industrie-Architektur bei Parisern nicht gerade beliebt ist (das Gebäude wird auch als Raffinerie bezeichnet), so begeistert es Touristen gerade deswegen. Zudem beherbergt das Kunst- und Kulturzentrum im 4. Arrondissement Restaurants, Cafés, Theatersäle, eine Bibliothek, das Museum für moderne Kunst, ein Kino und Buchhandlungen. Und selbstverständlich haben die Architekten Renzo Piano, Richard Rogers und Gianfranco Franchini die Treppe nicht versteckt, sondern markant an die Fassade gesetzt. 

Spiraltreppe – Vatikan, Italien

Die unglaubliche Spiraltreppe innerhalb der vatikanischen Museen ist ein Highlight für sich – und gar nicht so alt, wie man meinen möchte. Die 1932 von Guiseppe Momo entworfene Treppe befindet sich in unmittelbarer Umgebung des Ausgangs und erinnert in ihrem Design stark an die Bramante-Treppe, die sich ebenfalls in diesem Teil des Stadtstaates befindet.