Vorfreude auf die 18. Architekturbiennale
Venedig: Wir haben schon mal über die Mauern von Arsenale und Giardini gespäht und die Highlights und Themen notiert. Fest steht jetzt schon: Der Event wird südlicher, weiblicher und jünger. Kein schlechter Anfang.
11 . Mai 2023 - By Maik Novotny
Veränderung – das schien das Motto der letzten Architekturbiennale in Venedig gewesen zu sein, wenn auch eher ein unfreiwilliges. Aufgrund der Coronapandemie wurde ihre Eröffnung mehrfach verschoben und die nachfolgende Kunstbiennale gleich mit. Die von Kurator Hashim Sarkis gestellte Frage »How will we live together?« bekam durch das Social Distancing eine ganz neue Dringlichkeit.
Labor der Zukunft
Die 18. Biennale eröffnet am 20. Mai dieses Jahres nach Plan, es scheint also alles wieder in geregelten Bahnen zu verlaufen an den Ausstellungsorten Arsenale und Giardini. Doch den Change hat man vorsichtshalber schon von vornherein ins Programm genommen. »Von Anfang an war klar, dass die Veränderung unser Hauptthema sein würde. Aber was bedeutet es, ein Akteur der Veränderung zu sein?« fragt die ghanaisch-schottische Architektin Lesley Lokko, die erste schwarze Kuratorin der Biennale. Sie stellt die diesjährige Ausstellung unter das Motto »Laboratory of the Future« und griff von Beginn an auch die Diskussionen um das Event selbst auf, die während Corona noch lauter geworden waren: Ist der Aufwand an Material, Menschen und Reisekosten für diese Architektur-Selbstbeschau wirklich noch zu rechtfertigen? Kann man ans Klimagewissen und ans nachhaltige Bauen appellieren, während man selbst mit großem CO2-Fußabrdruck durch die fragile Lagunenstadt stapft?