© Hannes Henz

In der Innenarchitektur dreht sich alles um den Raum, um dessen Aufteilung, Nutzung und Inszenierung. LIVING RESIDENCES stellt drei Schweizer Büros vor, die sich auf diesem Gebiet einen Namen gemacht haben.

01 . Dezember 2022 - By Katrin Ambühl

Iria Degen

Paris, New York, St. Moritz: An solch mondänen Orten hat die Innenarchitektin Iria Degen unter anderem ihre Spuren hinterlassen. Begonnen hat die ­studierte Juristin ihre Quereinsteiger Karriere in Paris, wo sie bei Andrée Putman, der Grande Dame des französischen Interior Designs, arbeitete. Das ist 22 Jahre her, und seither entwirft und realisiert sie Räume in einem zeitgemäßen klassischen Stil mit ­einem Hauch von Sinnlichkeit. Natürliche Farbtöne, hochwertige Materialien und die Liebe zum Detail charakterisieren die Interieurs, für die oftmals auf das Projekt maßgeschneiderte Einbauten und Möbel entworfen sowie Lichtkonzepte entwickelt werden. ­»Unser Ziel ist zeitloses, elegantes und nachhaltiges Design, das nicht stylish ist, sondern jeden Raum natürlich kleidet«, lautet das Motto von Iria Degen. Die Kundschaft des Zürcher Studios, das heute ca. 15 fest angestellte und freischaffende Mitarbeitende umfasst, legt Wert auf Qualität und entspannten Luxus. Sie reicht von Privatpersonen über Restaurants und Läden bis hin zu globalen Firmen und Hotels. Zum Portfolio ­gehören beispielsweise die Schweizer Botschaft in Athen, die Läden der Luxusmarke Zimmerli oder die Wohnwagen des berühmten Schweizer Zirkuspaars Franco und Claudia Knie. Die Innenarchitektin entwirft zudem Produkte für Schweizer Möbelbrands wie Intertime oder Röthlisberger. Zum 20-Jahre-Jubiläum vor zwei Jahren hat sie 20 Möbel, die einst für Kundenprojekte entworfen wurden, in ihre eigene Kollektion aufgenommen.

Stilsicher Iria Degen hat ihr Handwerk in Paris erlernt und entwirft seit 22 Jahren elegante Räume mit einem Hauch von Sinnlichkeit. iriadegen.com

© iriadegen.com

Andrin Schweizer

In der Schweiz kennen alle Andrin Schweizer, auch die Menschen, die mit Innenarchitektur nicht viel am Hut haben. Das liegt daran, dass Schweizer in mehreren Fernsehsendungen wie Tapetenwechsel oder Happy Day mitwirkt. Auch den Namen der ersten Auftraggeberin ist allseits bekannt: Pipilotti Rist. Die international renommierte Künstlerin und künstlerische Direktorin der Expo.02 im Jahre 2002 war es, die dem studierten ETH-Architekten die gestalterischen Konzepte für verschiedene Ausstellungen anvertraute. Seither hat er zusammen mit seinem 10-köpfigen Team zahlreiche Projekte entwickelt und realisiert. So hat er beispielsweise das altehrwürdige Hotel Grimsel Hospiz umgebaut und erweitert, den Flagshipstore von Kuoni am Bellevue Zürich gestaltet oder die Jura World of Coffee in Niederbuchsiten entworfen. Die grosse Leidenschaft und zugleich die Stärke von Andrin Schweizer ist das Gestalten von atmosphärischen Innenräumen. Mit viel Enthusiasmus und Begeisterung nimmt er jedes neue Projekt in Angriff und ist bestrebt, für jede Aufgabe eine adäquate architektonische Sprache zu entwickeln. Deshalb ist in seinen Arbeiten keine typische Handschrift zu erkennen, vielmehr hat jedes einzelne Projekt eine ganz individuelle und sorgfältig auf Kundenwunsch und Ort zugeschnittene Formensprache – sei dies ein kleines Badehaus am See, ein Penthouse in New York oder ein Hotel.

Architektonisch Andrin Schweizer ist ein Architekt mit einer Leidenschaft für Räume. andrinschweizer.ch

© Reto Guntli

Mia Kepenek

Der vielseitige Background und die damit verbundene breite Kompetenz ist die große Stärke von Mia Kepenek. Die ausgebildete Schreinerin studierte Architektur, Innenarchitektur und Szenografie in Deutschland und Holland und arbeitete zunächst als Bühnenbildnerin im Theater, bis sie sich ganz ihrer Leidenschaft widmete: der Innenarchitektur. Von ihrem Hintergrund geprägt, sieht Kepenek ihre Arbeit auch als Inszenierung im Raum. »Wir schaffen einzigartige Räume für einzigartige Menschen«, lautet der Slogan des Studios. Seit 2012 führt Kepenek ihr eigenes Studio für Corporate Architecture, Innenarchitektur und Design in Zürich. Sie hat sich seit mit zahlreichen, internationalen Projekten für große Unternehmen wie für Privatpersonen einen Namen gemacht. Zum Portfolio gehören beispielsweise eine Lounge für den weltweit tätigen Liftkonzern Schindler oder Wohnungsgrundrisse für die HIAG Immobilien. »Materialien und Farben sind unsere stärksten Mittel«, sagt die Innenarchitektin über ihren Ansatz und ergänzt: »Bei der Auswahl von Material und Farbe achten wir auf Echtheit, Natürlichkeit und Nachhaltigkeit.« Neben Interieurs entwirft Kepenek zudem Möbel für Schweizer Brands, darunter etwa ein Garderobenmöbel oder einen Tisch aus einem Hightechmaterial, der 2018 sogar mit dem German Design Award ausgezeichnet wurde.

Vielseitig Das Zürcher Studio von Mia Kepenek widmet sich der Corporate Architecture, der Innenarchitektur und dem Design. kepenek.ch

© Claudia Klein

Erschienen im Falstaff LIVING Residences 02/2022

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