Zu Besuch in einer Luxusresidenz in Rom
Aus einem ehemaligen Nonnenkloster wurden Luxusresidenzen, die den historischen Reichtum von Rom mit modernem Lebensgefühl verbinden. Den Wohntraum eines Ärzteehepaars hat der spanische Architekt und Designer Ramón Esteve realisiert.
02 . April 2021 - By Cristina Giménez
Was für ein Ausblick: Ganz Rom liegt einem von dieser weitläufigen Terrasse aus zu Füßen. Der Blick schweift über den Tiber, den angrenzenden Vatikan und die Dächer der Stadt. Mildes Sonnenlicht lässt die wuselige italienische Metropole in ihren schönsten Farben erstrahlen. Fast fühlt man sich in diesem Palast wie in einem Historienfilm, so sehr atmet jeder Stein Geschichte.
1912 wurde das Gebäude vom Baumeister Giovanni Battista Milani als Residenz für den Fürsten Carrega di Lucedio errichtet. Im weitläufigen Ballsaal hat die römische Aristokratie rauschende Feste gefeiert. 1955 zog ein anderer Spirit ein, die prächtige Villa Carrega wurde erweitert und in ein Kloster umgewandelt. Aus dem Ballsaal machte die Nonnengemeinschaft eine Kapelle. 2011 wurde das Gebäude dann verkauft, und es wurde entschieden, dass es in Zukunft sechs Luxusresidenzen beherbergen sollte.
Aber wie geht man mit einem denkmalgeschützten Gebäude um? Die Eingriffe in die äußere Struktur waren moderat, sagt der beauftragte spanische Architekt Ramón Esteve. Im Inneren wiederum versuchte man, die Besonderheiten der bürgerlichen Architektur Roms Anfang des 20. Jahrhunderts als Basis für die Wiederbelebung der früheren Eleganz zu nehmen. »Unser Ziel war es, Wohneinheiten zu schaffen, die Harmonie und Heiterkeit ausstrahlen. Der ursprüngliche Plan des Gebäudes bestimmt die offene Raumstruktur«, erzählt uns Esteve. Der Spanier, der davor schon Projekte wie die Luxusresidenz Casa Sardinera in Alicante oder den Kulturbau Centre d’Art Bombas Gens in Valencia umgesetzt hat, ist unter anderem durch seine Designs für Vondom oder Porcelanosa bekannt.