Arty Weekend: Los Angeles
Wenn Traum und Realität unter kalifornischer Sonne verschmelzen, weiß man: Dies ist die unmöglichste aller möglichen Städte, und sie ist fantastisch. Die Kunst in L. A. ist radikal modern, mischt Foto, Film, Design, Architektur und Popkultur. Langweilig ist sie nie.
21 . November 2019 - By Maik Novotny
Welche Stadt eignet sich besser für einen Kunst-Trip als eine, der man nachsagt, sie sei selbst künstlich? In Los Angeles überlagern sich Realität und Fiktion, Stadt und Abbild. Seien es die bewegten Bilder aus Hollywood, die riesigen Billboards an den Highways, die knalligen Poster der Pop-Art oder David Hockneys sonnendurchflutete Pool-Szenen in Beverly Hills. Die tatsächliche Stadt verschwindet fast hinter diesen Bildern. Ihr Wahrzeichen ist kein Gebäude, sondern der Hollywood-Schriftzug: eine Werbung für eine Fiktion. Diese Spannung hat seit Jahrzehnten Künstler angezogen und neue Kunst-rich-tun-gen generiert, ebenso wie der Gegensatz zwischen ewigem Sonnenschein und der dunklen Seite des L. A. Noir von Raymond Chandler und den Filmen der 1940er-Jahre. An Orten für die Kunst herrscht hier, wie an so vielem, ein luxuriöser Überfluss, auch weil das reichlich vorhandene Geld aus der Filmbranche über reiche Gönner in den Bau spektakulärer Museen fließt. Drei Tage reichen für diese weit ausgebreitete Metropole nicht aus, deswegen widmen wir ihr ein Vier-Tage-Wochenende – Breitwand-format, Technicolor, ungeschnitten.